Entente Florale Deutschland

 

Archiv-Meldung vom 06.02.2009

 

Artenvielfalt erhalten und nachhaltig nutzen!

Aktuelle-Meldung
Fachtagung der Entente Florale Deutschland auf der IPM

(FGG/EFD) „Wir haben es dank Entente Florale geschafft, unser Stadtbild zum Stadtgespräch zu machen“, berichtete begeistert Reiner Peters vom Grünflächenamt Kiel. Das Thema Grün in Städten und Gemeinden stand im Mittelpunkt der Fachtagung der Entente Florale Deutschland auf der Internationalen Pflanzenmesse IPM in Essen. Unter dem Motto „Vielfalt erhalten und nachhaltig nutzen“ beleuchteten Experten nachhaltige grüne Stadtentwicklung und vermittelten Anregungen und Hinweise. Zu dem praxisnahen Erfahrungsaustausch kamen knapp 100 Tagungsgäste aus ganz Deutschland.

Grünflächen können gleichzeitig wirtschaftlich und attraktiv sein, stellten beispielsweise die Kieler fest. Insbesondere die innovativen Staudenmischpflanzungen, die Perennemixbeete, bereicherten hier das Stadtbild, erläuterte Reiner Peters weiter. „Grünflächen sind als gleichwertig mit der Vorsorge im Gesundheits- und Sozialwesen anzusehen“, so Peters. Denn öffentliches Grün versorge die Bevölkerung mit Flächen zur Naherholung, sportlichen Betätigung, gesundheitlichen Prävention und fördere das Kleinklima und den Naturschutz.

Der Präsident des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG), Heinz Herker, ermunterte die Tagungsgäste, für eine nachhaltige Stadtentwicklung einzutreten und die Teilnahme am Bundeswettbewerb als eine Image-fördernde Kampagne für Städte und Gemeinden zu nutzen.

Düsseldorfs Gartenamtsleiter Manfred Krick und Lorschs Bauamtsleiter Volker Knaup erörterten beispielsweise die Grünkonzepte ihrer Kommunen, berichteten über Erfahrungen und Ergebnisse im Bundes- und Europawettbewerb. Eine Teilnahme bei „Unsere Stadt blüht auf“ sei ein kostengünstiges und praktikables Instrument, um die eigene Stadt zu fördern, berichteten sie unisono. In Lorsch sei der Wettbewerb das erste Projekt in der Geschichte, das mit maßgeblicher Beteiligung von Bürgern unter Anleitung der Stadtverwaltung durchgeführt worden sei.

Zu Biodiversität im Siedlungsbereich gab Dr. Alfred Herberg, Fachbereichsleiter im Bundesamt für Naturschutz, einen Überblick: „Festzustellen ist, dass Städte aufgrund ihrer vielfältigen Lebensräume Orte lokaler und regionaler Vielfalt sind.“ Deutschland weise aber eine sehr hohe Gefährdungsrate auf, denn mehr als ein Viertel der einheimischen Farn- und Blütenpflanzen und rund 36 Prozent der einheimischen Tierarten seien gefährdet. Visionen für “Urbane Landschaften” seien, so Herberg weiter, in der nationalen Strategie der Bundesregierung formuliert: Städte weisen darin eine hohe Lebensqualität für die Menschen auf und bieten vielen, auch seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum.

Professor Dr. Hans-Joachim Lehnert von der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe stellte Wege zur Naturerziehung vor: „Weil Schüler immer mehr Zeit in der Schule verbringen, sollte ihnen Gelegenheit zur Schulgartenarbeit gegeben werden.“ Die Beschäftigung mit Pflanzen steigere nachweislich die Wahrnehmung von Natur und Umwelt. Ein Schulgelände solle naturnah gestaltet werden, damit biologische Vielfalt erfahren werden kann.

Eine interessante aktuelle Studie zu Agrobiodiversität in Kleingärten erläuterte Jürgen Sheldon vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. In Deutschland wurden 62 Regionen mit 83 Kleingartenstandorten und ca. 50 Hektar Kartierungsfläche untersucht und ausgewertet. Dabei wurden 2094 Kulturpflanzenarten in 170 Pflanzenfamilien erfasst. 86 Prozent davon Zierpflanzen, 12 Prozent Nahrungspflanzen, zwei Prozent Gründüngung und Bienenweide. Am häufigsten kommen Ringelblume, Schnittpetersilie, Tomate, Rote Johannisbeere und Echter Lavendel in deutschen Kleingärten vor.

Bildunterschriften/Downloads:

Der Präsident des Zentralverbandes Gartenbau, Heinz Herker, ermunterte die Tagungsgäste, für eine nachhaltige Stadtentwicklung einzutreten. Foto: ZVG
www.g-net.de/content/pressedienst/bilder/entente_herker.jpg

Erwin Beyer, Vorsitzender des Komitees Entente Florale Deutschland, hieß die Tagungsgäste in Essen zur IPM willkommen. Foto: ZVG
www.g-net.de/content/pressedienst/bilder/entente_podium.jpg

 


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